Informationen für
med. Fachpersonal

Die Situation

Prognosen des Bayerischen Landesamtes für Statistik zeigen, dass die Bevölkerungszahl der über 65-Jährigen im Freistaat von 2018 bis 2038 um mehr als 35% anwachsen wird. Durch diesen vorgezeichneten demografischen Wandel gewinnt die Altersmedizin stetig an Bedeutung. Gleichzeitig werden aber individuelle Problemstellungen, Bedürfnisse und Behandlungsoptionen für ältere Menschen mit multiplen Erkrankungen komplexer, der Versorgungsaufwand wächst.
Zu den wichtigsten Akteuren der geriatrischen Versorgung gehören aktuell die Akutgeriatrie und die stationäre geriatrische Rehabilitation, im ambulanten Setting spielen die Hausärzte eine tragende Rolle. Neben den medizinischen Herausforderungen sind diese Akteure nun zunehmend auch mit den bio-psychosozialen Aspekten der Behandlung von geriatrischen Patientinnen und Patienten konfrontiert.

Daraus resultieren verschiedene Probleme:

  • Es klafft eine große Versorgungslücke zwischen dem Akutkrankenhaus und der Rückkehr nach Hause oder ins Pflegeheim.
  • Mit den bisher etablierten Strukturen kann dem komplexen Hilfebedarf von geriatrischen Patientinnen und Patienten nicht immer adäquat begegnet werden.
  • Die Vernetzung zwischen Ärzten, Pflegenden, Therapeuten und Angehörigen findet vor allem im ambulanten Kontext nicht oder unzureichend statt.
  • Insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit erheblichen funktionellen Beeinträchtigungen und komplexem Hilfebedarf besteht eine ungünstige Rehabilitationsprognose im stationären Setting.

Ganzheitliches Konzept

Bei SALVE-Reha betrachten wir ältere und alte Menschen in ihrer Gesamtheit und mit ihren vielen unterschiedlichen Facetten – gesundheitlich, sozial, psychologisch sowie funktional. Die multiprofessionelle Struktur unseres Teams befähigt uns dabei zu differenzierten Blickwinkeln und einer fundierten Analyse durch Anwendung etablierter validierter Assessments in allen Funktionsbereichen.

Die Rehabilitanden, ihre Angehörigen und Bezugspersonen im Kontext ihrer gewohnten Umgebung erleben zu dürfen, ermöglicht uns eine besondere Form des Verstehens und ist ein Privileg. Die respektvolle Achtung der von den geriatrischen Patientinnen und Patienten erbrachten Lebensleistung bildet deshalb die Basis unseres hohen fachlichen Anspruchs.

Unser Lösungsansatz

Die mobile geriatrische Rehabilitation (MoGeRe) ist eine im Jahr 2007 neu entstandene Versorgungsstruktur und eine Besonderheit im ambulanten Bereich der Geriatrie. Sämtliche Leistungen der medizinischen Rehabilitation werden in der vertrauten häuslichen Umgebung erbracht, zum Beispiel in der eigenen Wohnung oder im Seniorenheim. Für geriatrische Patientinnen und Patienten werden Stressoren so erheblich gemindert, Ressourcen können gebündelt und störungsfrei auf das Erreichen des individuellen Therapieziels gerichtet werden. Dem jeweiligen Hilfebedarf wird evidenzbasiert entsprochen, das langfristige Etablieren der gemeinsam erarbeiteten Lösungsansätze gelingt durch die enge Vernetzung der Professionen im interdisziplinären Reha-Team und durch ein adäquates Entlassungsmanagement.

Grundlage für unser Konzept sind die „Gemeinsamen Empfehlungen zur mobilen Rehabilitation“ vom 01.06.2021 des GKV- Spitzenverbandes und die Verbände der Krankenkassen auf Bundesebene.

Überall da, wo körperliche und/oder geistige Fähigkeiten nachlassen, möchten wir eine möglichst hohe Lebensqualität erhalten, Autonomie fördern und den funktionellen Status verbessern. Dazu erarbeiten wir gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten alltagspraktische und passgenaue Hilfen und Lösungen.

Ein selbstbestimmtes Leben und der Verbleib im häuslichen Umfeld zu ermöglichen, ist unser erklärtes Ziel.

Die Vorteile

REHABILITATION IM HÄUSLICHEN UMFELD

  • Sofortige Umsetzung und dauerhafte Integration erlernter Prozesse in den Alltag
  • Flexible Gestaltung der Rehabilitationstage und hohe Therapieintensität
  • Vorhandene Ressourcen der Patienten und der persönlichen Umgebung nutzen, fördern und ausbauen
  • Einbeziehung von Angehörigen und Bezugspersonen in therapeutische und alltagsrelevante Prozesse
  • Verbleiben im gewohnten medizinischen Versorgungsnetz (Hausarzt, Facharzt, Dialyse, Klinik, etc.)

MULTIPROFESSIONELLE VERSORGUNG

  • Passgenaue und ganzheitliche Therapieplanung
  • Durchführung der Rehabilitationsmaßnahmen durch ein rehabilitativ spezialisiertes geriatrisches Reha-Team, bestehend aus Fachärztin, Pflegefachkräften, Physio-, Logo- und Ergotherapeuten, Psychologen, Diätassistenz und Sozialdienst.
  • Informationsfluss und Berichterstattung gebündelt an die behandelnden Ärzte

ICF UND GERIATRISCHES ASSESSMENT

  • Diagnostik mittels validierter Untersuchungsmethoden (Barthel, MMS, MoCA, Tinetti etc.)
  • Systematische Erfassung der vorhandenen Probleme und Ressourcen
  • Einheitliche Sprache im Befund, in der Dokumentation und im Therapiebericht
  • Gezielte Planung der weiteren Schritte nach der Reha

Indikationen

Neben der rehabilitationsbegründenden Diagnose liegt eine geriatrietypische Multimorbidität vor und das Alter des Antragstellers ist in der Regel 70 Jahre und älter.

  • Orthopädische Erkrankungen, z.B. Z.n. Frakturen (Schenkelhalsfraktur, Wirbelkörperfrakturen, Humerusfraktur etc.), Z.n. Gelenkersatz, Arthrose
  • Neurologische Erkrankungen, z.B. Z.n. Schlaganfall, M. Parkinson
  • Internistische Erkrankungen, z.B. Chronische Herzinsuffizienz, Z.n. Herzinfarkt, COPD
  • Protrahierte Rekonvaleszenz nach schwerer Erkrankung, z.B. Z.n. schweren Infektionen, Sepsis – Pneumonie, Z.n. akutem Nierenversagen
  • Geriatrische Syndrome – Sturzsyndrom, Immobilität, intellektueller Abbau, drohende Pflegebedürftigkeit aufgrund Multimorbidität
  • Frailty, Sarkopenie mit zunehmendem körperlichen Abbau und drohender Pflegedürftigkeit


Der Erfolg der mobilen geriatrischen Rehabilitation ist nur garantiert, wenn das häusliche Umfeld rehabilitative Maßnahmen unterstützt und die Rehabilitationsimpulse im Alltag umsetzt


AUSSCHLUSSKRITERIEN

  • Verwahrlosung des Patienten
  • Vorhandensein von Abhängigkeitserkrankungen, die die Therapie beeinträchtigen
  • Nicht beeinflussbare Fremd- und Selbstgefährdung
  • Fehlende oder nicht erreichbare Motivation/Kooperation des Patienten oder seiner Angehörigen/Bezugspersonen.


Tritt der letzte Punkt im Verlauf der Rehabilitation auf, wäre dies ein Grund für einen vorzeitigen Abbruch der Reha-Maßnahmen.

Qualitätssicherung

Qualitätsmanagement ist uns wichtig.
Unsere Behandlungsergebnisse werden in einer gemeinsamen Datenbank aller geriatrischen Rehaeinrichtungen in Bayern gesammelt, geprüft und mit anderen Rehaeinrichtungen verglichen.
Die Ärztliche Leitung Dr. Mai Aumüller-Nguyen ist Mitglied in der Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern e.V. (AFGiB e.V.).
Wir sind Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft Mobile Rehabilitation e.V. – MoRe BAG e.V. und im Qualitätsverbund der BAG MoRe.

SALVE – Mobile Reha
Bahnweg 5
83278 Traunstein
Tel.: 0861. 909 619 40
Fax: 0861. 909 716 80
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